Im Jahr 1955 erhielt Österreich seine Souveränität mit dem Staatsvertrag zurück. Im selben Jahr wurde auch das Österreichische Bundesheer gegründet, wobei Verfassung und Wehrgesetz die vielfältigen Aufgaben des Bundesheeres regeln. Zu den Aufgaben zählen für die österreichischen Soldaten auch weltweite friedensunterstützende oder friedenserhaltende Missionen in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen.
Am 30. Juni 1960 erhielt der Kongo, eine frühere belgische Kolonie, ihre Unabhängigkeit. Die neu gegründete "Demokratische Republik Kongo" mit seinen 80 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern und der sechsfachen Größe von Frankreich hatte allerdings kaum Infrastrukturen. Mit der Entsendung einer UN-Friedensmission wurde auch ein Kontingent des Österreichischen Bundesheeres in den Kongo entsandt.
Die österreichischen Soldaten wurden damit betraut, ein Feldlazarett zu errichten. Kurz nachdem dieses einsatzfähig war, wurde das gesamte Hilfspersonal in Geiselhaft genommen. Aufgrund der fehlenden Kommunikationseinrichtungen waren die Soldaten für einige Tage vom Rest der Welt abgeschnitten. So ein Vorfall dürfe sich nicht wieder ereignen!
Oberstleutnant Ing. Milborn, Kommandant der Flieger-Tel-Truppe und auch passionierter Funkamateur, zog die logische Schlussfolgerung. Die benötigten Experten, um gute weltweite Nachrichtenverbindungen sicherzustellen, stünden bereit, nämlich die Funkamateure des Österreichischen Bundesheeres. Der nächste Schritt war diese in einer eigenen Organisation zusammenzubringen, der Austrian Military Radio Section (AMRS).
Am 25.11.1960 entstand die 10. Landesorganisation in Österreich, obwohl es nur neun Bundesländer gibt. Alle 10 Teilorganisationen sind Mitglied des österreichischen Dachverbandes, dem Österreichischen Versuchssenderverband (ÖVSV).
Darauffolgend wurden in vielen Kasernen AMRS Ortsgruppen gegründet, die ihre eigene Funkausrüstung erhielten. Fortbildungen wurden während des Dienstes vorgenommen und Funker konnten ihr Hobby außerhalb des Dienstes fortführen.
1973 wurde der erste internationale Großeinsatz zur Unterstützung der UN-Streitkräfte in Cypern (UNFICYP)- /5B4 durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurde der Betrieb der Heimatfunkstelle, eine spezielle Kurzwellenstation für Reichweitenkommunikation und Sicherstellung des Kontakts zur Heimat, aufgenommen, die sich als großartiger Bonus erwies. Der darauffolgende Einsatz wurde zur Unterstützung des AUSBATT vorgenommen, dem österreichischen Bataillon der United Nations Disengagement Observer Force (UNDOF) auf den Golan-Höhen- /YK im Bereich zwischen Israel und Syrien.
Die Austrian Military Radio Section wurde 1991 aus dem Heeressportverein ausgegliedert und als ziviler unterstützungswürdiger Verein des österreichischen Bundesheeres zur Austrian Military Radio Society umbenannt.