Deutschland-Rundspruch 3/2019, 3. KW

  • 17.01.19, 18:30
  • Willi Kraml, OE1WKL (red.)
  •   ÖVSV Dachverband

DARC e.V., Lindenallee 4, 34225 Baunatal, Telefon 0561 949880

Deutschland-Rundspruch 3/2019, 3. KW

(Redaktionsschluss: Mittwoch 10 Uhr, freigegeben für Rundspruchsendungen ab Donnerstag, den 17. Januar 2019, 17:30 UTC. Aktuelle Audiofassung unter http://www.ostseerundspruch.de/category/deutschland-rundspruch/ auch als RSS-Feed und http://www.darc.de/uploads/media/dlrs.mp3, die aktuelle PDF-Datei finden Sie im eingeloggten Zustand unter https://www.darc.de/nachrichten/deutschland-rundspruch/#c35494.
(An die Rundspruchsprecher: Internet-Linkverweise nicht vorlesen, z.B. [X]; lediglich für die Schriftfassung werden diese am Ende des Rundspruches aufgelistet.)

Hallo, liebe SWLs, YLs und OMs,
Sie hören den Deutschland-Rundspruch Nummer 3 des Deutschen Amateur-Radio-Clubs für die 3. Kalenderwoche 2019. Diesmal haben wir Meldungen zu folgenden Themen:

- Millionen unsichere Produkte aus dem Verkehr gezogen
- Digiday auf Kurzwelle in der Südheide
- Radiofreunde NRW laden zum Besuchertag beim Wintercamp
- DXpedition und Sonder-Call auf den Bändern
- 50 Jahre AMSAT wird mit Sonderrufzeichen gewürdigt
- Aktuelle Conteste
und
- Was gibt es Neues vom Funkwetter?

Hier die Meldungen:

Millionen unsichere Produkte aus dem Verkehr gezogen
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In einer Pressemitteilung informiert die Bundesnetzagentur darüber, dass die Behörde im Jahr 2018 den Verkauf von über 10 Millionen Produkten im Online-Handel verboten hat. Der Pressemitteilung nach handele es sich um Geräte, die Funkstörungen bzw. elektromagnetische Unverträglichkeiten verursachen können und deshalb nicht in der EU vertrieben werden dürfen. "Die rasant steigenden Zahlen zeigen, wie wichtig unsere Überwachung des Online-Handels ist. Nur so können wir die Verbraucherinnen und Verbraucher wirksam schützen", sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Weitere 1,63 Millionen Produkte habe die Behörde 2018 mit Vertriebsverboten oder Korrekturmaßnahmen bei Herstellern und Händlern in Deutschland belegt. Die Ermittlungen der Bundesnetzagentur richteten sich im Jahr 2018 besonders auf einzelne Händler, die hohe Stückzahlen im Internet anboten. Die Überprüfung finde vermehrt auch im Wege anonymer Testkäufe statt. Die festgestellten Mängel reichen von fehlenden Kennzeichnungen und Produktinformationen bis hin zu unzulässigen Frequenznutzungen oder zu hohen Sendeleistungen. Unter den insgesamt 10,21 Millionen Geräten befanden sich 4,14 Millionen Bluetooth-Lautsprecher, 2,42 Millionen Smartwatches sowie 508 200 Mobilfunkgeräte und knapp 123 000 ferngesteuerte Drohnen. Ein weiterer Schwerpunkt lag mit über 2,5 Millionen Stück bei drahtlosen Kopfhörern, die Störungen in sicherheitsrelevanten Frequenzbereichen, wie z.B. des Polizeifunks oder des Rettungsdienstfunks, verursachen können. "Verbraucher sollten mindestens darauf achten, dass die Produkte über eine deutschsprachige Bedienungsanleitung verfügen und eine CE-Kennzeichnung haben", rät Homann.
Verbraucher bestellen immer mehr Produkte online direkt aus Drittstaaten. Daher arbeite die Bundesnetzagentur intensiv mit dem Zoll zusammen. Im Jahr 2018 hat der Zoll 17 000 verdächtige Warensendungen an die Bundesnetzagentur gemeldet. Insgesamt umfassten diese Meldungen 240 000 Produkte. In mehr als 87 % der Fälle erfolgte keine Freigabe der Produkte für den deutschen Markt. Die von der Bundesnetzagentur geprüfte Anzahl von Gerätetypen im deutschen Einzelhandel belief sich im Jahr 2018 auf über 4600. Die Behörde hat insgesamt 112 Vertriebsverbote und 713 Festsetzungsschreiben zur Behebung formaler Mängel für nicht konforme Produkte erlassen. Es waren rund 1,63 Millionen Produkte betroffen. Weitere Informationen sowie detaillierte Statistiken der Bundesnetzagentur zur Marktüberwachung 2018 will die Behörde auf ihrer Internetseite veröffentlichen [1]. Über störende LED-Lampen oder besonders auch Schaltnetzteile gibt die Pressemitteilung der Behörde keine Auskunft.

Digiday auf Kurzwelle in der Südheide
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Der Ortsverband Celle, Stadt & Land (H05) richtet am 20. Januar einen Digitaltag aus. Mit dem Call DF0CF wird im 80-m-Band auf 3585 kHz in BPSK31, RTTY, Olivia 4-500 und SSTV gesendet. Hierbei handelt sich um eine Empfangsveranstaltung mit anschließendem Bestätigungsverkehr auf der gleichen Frequenz nach der letzten Aussendung, oder per E-Mail [2]. Ab 09:20 UTC wird eine Ankündigungsschleife in kurzen Abständen in BPSK31 auf 3585 kHz USB gesendet. Die Hauptsendung beginnt um 09:30 UTC mit einem Text in BPSK31. SWL-Stationen können auch über ein Web-SDR arbeiten. Erste Testsendungen am 16. Dezember 2018 wurden in DL und im angrenzenden Ausland gut empfangen. Das Orga-Team mit Steffi, DO3ST, und Tom, DO8AIL, freut sich auf eine rege Teilnahme. Weitere Informationen zum Digitaltag gibt es auf der OV-Webseite von H05 [3].

Radiofreunde NRW laden zum Besuchertag beim Wintercamp
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Die Radiofreunde NRW laden während ihres Wintercamps 2019 zum traditionellen Besuchertag ein. Dieser findet am Samstag, den 19. Januar, ab 13 Uhr im Naturfreundehaus Holzerbachtal, Eipaßstr. 25 b in 42719 Solingen statt. Rundfunkfreunde, SWLs, Funkamateure und Technikinteressierte treffen sich zu Gespräch & Austausch rund um die HF-Technik. Der neue HF-Signalverteiler "JK-1000", eine Eigenentwicklung der Radiofreunde NRW, ist genauso zu sehen wie jede Menge unterschiedlicher Antennen und Empfänger von Analog bis SDR. Verpflegung gibt es zum Selbstkostenpreis, Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Es bietet sich zudem die Möglichkeit zu einem Gespräch mit Vorstandsmitgliedern der ADDX und den Betreibern des Forums "dx-unlimited". Jeder ist herzlich willkommen.

DXpedition und Sonder-Call auf den Bändern
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Vom 22. bis 31. Januar befinden sich Norbert, DJ7JC, Heye, DJ9RR, und Emil, DL8JJ, als rein deutsches Team auf Bonaire und sind dort als PJ4P auf den Kurzwellenbändern aktiv. Eine Teilnahme am CQWW 160 m Contest ist fest eingeplant. Weitere Informationen stellt man auf QRZ.com zur Verfügung [4].
Vom 10. bis 24. Februar ist die Sonderstation TM16AAW in Frankreich aktiv. Man feiert die 16. Antarktische Aktivitätswoche. Der Betrieb soll von 40 bis 10 m, hauptsächlich in SSB, stattfinden. Operator François, F8DVD, arbeitet von seinem QTH in Mâcon im Osten Frankreichs, etwa 60 km nördlich von Lyon. Auch hier gibt es weitere Informationen auf QRZ.com [5].

50 Jahre AMSAT wird mit Sonderrufzeichen gewürdigt
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Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der AMSAT hat die AMSAT-DL das Rufzeichen DL50AMSAT von der Bundesnetzagentur für ein Jahr zugeteilt bekommen. Unter diesem Rufzeichen werden Funkamateure der AMSAT-DL über Satelliten aktiv sein. Auch der Betrieb der Es'hail-2-Bodenstation am AMSAT-DL-Hauptsitz in Bochum wird unter dem Rufzeichen DL50AMSAT abgewickelt.
Die Radio Amateur Satellite Corporation, kurz AMSAT, wurde 1969 in den USA als Bildungsorganisation gegründet. Ziel war es, die internationale Beteiligung des Amateurfunks an der Weltraumforschung und -kommunikation zu fördern. Die AMSAT wurde gegründet, um die 1961 begonnenen Bemühungen des Projekts OSCAR fortzusetzen, einer Gruppe ebenfalls mit Sitz in den USA, die am 12. Dezember 1961, knapp vier Jahre nach dem Start von Russlands erstem Sputnik, den ersten Amateurfunksatelliten OSCAR-1 baute und startete.
Die AMSAT-Deutschland e.V. (kurz AMSAT-DL) wurde nur vier Jahre später im April 1973 in Marburg an der Lahn als eigenständige und gemeinnützige Organisation gegründet. Gründer der AMSAT-DL waren Dr. Karl Meinzer, DJ4ZC, und Werner Haas, ex-DJ5KQ. Karl Meinzer pflegte bereits seit einigen Jahren gute Kontakte zur AMSAT in den USA und es gab auch gemeinsame Projekte und Ideen. So lieferte AMSAT-DL für OSCAR-7 schließlich den ersten U/V-Lineartransponder, erstmals mit der von ihm entwickelten HELAPS-Technologie und ein Antennenkoppler-Modul.
Man kann sicher behaupten, dass es ohne die Gründung der AMSAT in den USA auch keine AMSAT-DL in Deutschland gegeben hätte oder zumindest hätte diese vielleicht einen anderen Namen gehabt. Die P3-Satelliten OSCAR-10, OSCAR-13 und OSCAR-40 wurden unter der Federführung von der AMSAT-DL entwickelt und gebaut, wären aber ohne die intensive Zusammenarbeit mit der AMSAT-NA und anderen internationalen AMSAT-Gruppen nie möglich gewesen. Leider machte die Einführung bzw. Ausweitung der ITAR-Gesetze diese Zusammenarbeit technisch praktisch unmöglich.
Da, sowohl für AMSAT-NA als auch für AMSAT-DL, die internationale Zusammenarbeit immer im Sinne des völkerverbindenden Charakters des Amateurfunks im Vordergrund stand, hat der amtierende Vorstand beschlossen, das 50-jährige Bestehen der AMSAT durch ein passendes Sonderrufzeichen DL50AMSAT entsprechend zu würdigen.

Aktuelle Conteste
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19. bis 20. Januar: HA DX Contest
25. bis 27. Januar: CQ World-Wide 160 m Contest
26. bis 27. Januar: REF Contest, BARTG RTTY Sprint und UBA DX Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 1/19 auf S. 58.

Der Funkwetterbericht vom 15. Januar, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
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Rückblick vom 8. bis 14. Januar:
Nachdem am 6. Januar die einzige Region 2732 über den westlichen Sonnenrand verschwunden war, fiel die gemessene Radiostrahlung der Sonne unter 70 Fluxeinheiten. Der beim WDC in Brüssel gemessene geomagnetische Index k lag bis auf eine Ausnahme am 11. Januar stets zwischen Null und zwei. Damit war das Erdmagnetfeld überwiegend ruhig. Dennoch waren die Ausbreitungsbedingungen auf den Bändern 160 und 80 m subjektiv schlechter als in der Vorwoche. 60, 40 und 30 m öffneten auf den Nachtlinien gut. Das 20-m-Band war tagsüber brauchbar bis gut offen. Die Bänder darüber öffneten an einigen Tagen in südliche Richtungen. Auch beim 10-m-Contest am vergangenen Sonntag gab es keine Short-skip-Ausbreitung und starkes Fading.

Vorhersage bis zum 22. Januar:
Die Sonnentätigkeit bleibt mit Fluxwerten im Bereich von 70 Einheiten sehr gering. Das koronale Loch CH903 wird ab dem 16. Januar geoeffektiv sein, sodass zwischen dem 16. und 17. Januar verstärkter Sonnenwind das Erdmagnetfeld stören wird. Die Ausbreitungsbedingungen auf den Kurzwellenbändern unter 14 MHz bleiben auf den Nachtlinien interessant, wobei nicht jeden Tag mit geringer Streckendämpfung zu rechnen ist. 14 MHz bleibt das stabilste DX-Band tagsüber. Die Bänder 17 und 15 m sind instabil, aber nicht generell geschlossen, sodass neben den üblichen transäquatorialen Öffnungen nach ZS, LU oder 3B8 auch in östlicher Richtung nach VK oder YB Verbindungen möglich sind.

Es folgen nun die Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:

Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:17; Melbourne/Ostaustralien 19:14; Perth/Westaustralien 21:25; Singapur/Republik Singapur 23:12; Tokio/Japan 21:50; Honolulu/Hawaii 17:11; Anchorage/Alaska 18:54; Johannesburg/Südafrika 03:29; San Francisco/Kalifornien 15:24; Stanley/Falklandinseln 08:02; Berlin/Deutschland 07:10.

Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 21:53; San Francisco/Kalifornien 01:15; Sao Paulo/Brasilien 21:58; Stanley/Falklandinseln 00:10; Honolulu/Hawaii 04:10; Anchorage/Alaska 01:19; Johannesburg/Südafrika 17:05; Auckland/Neuseeland 07:42; Berlin/Deutschland 15:21.

Das waren die Meldungen des DARC-Deutschland-Rundspruchs. Die Redaktion hatten Stefan Hüpper, DH5FFL, und Thorsten Schmidt, DO1DAA, vom Amateurfunkmagazin CQ DL. Meldungen für den Rundspruch - mit bundesweiter Relevanz - schicken Sie bitte per Post oder Fax an die Redaktion CQ DL sowie per E-Mail ausschließlich an redaktion@darc.de. Diesen Rundspruch gibt es auch als PDF- und MP3-Datei auf der DARC-Webseite, in Packet Radio unter der Rubrik DARC sowie per E-Mail-Abonnement. Über die DARC-Webseite [mail] können Sie sich dazu jederzeit an- und abmelden. Bitte bewahren Sie dazu Ihr Passwort stets griffbereit auf!

Vielen Dank fürs Zuhören und AWDH bis zur nächsten Woche!

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Verzeichnis der Internetadressen (Rundspruchsprecher: Bitte nicht vorlesen!):
[1] www.bundesnetzagentur.de/marktueberwachung zu finden.
[2] do8ail@gmail.com
[3] http://www.darc-celle.de
[4] www.qrz.com/lookup/pj4p
[5] www.qrz.com/db/TM16AAW
[dx] https://www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste

Ältere Deutschland-Rundsprüche gibt es im Deutschland-Rundspruch Archiv des DARC (derzeit nur für DARC Mitglieder zugänglich)